Julius Muckle - 10 Jahre DLM

Julius Muckle - 10 Jahre DLM

Hi Julius, danke dass du dir Zeit nimmst! Das soll ja kein normales Interview werden, also die wichtigste Frage zuerst: Hast du schon während einer DLM gegen die FIDE-Regeln verstoßen?

Bei meiner 2. Oder 3. Teilnahme, hatte ich mein damaliges Handy während der Runde noch in der Hosentasche. Das war natürlich verboten. Da ich sehr klein war, bemerkte ich dies aber erst als die Runde schon lief. Komplett gestresst wartete ich vor dem Spielsaal, bis niemand zu sehen war und schob es schnell unter einen Schrank in der Nähe. Gott sei Dank hatten die Putzfrauen damals schon für den Morgen geputzt... Lasst eure Handys in den Zimmern, so einen Stress wollt ihr nicht haben ;).

Das stimmt wohl. Ich war ja auch einmal mit dir auf einer DLM und der Ordentlichste warst du ja nie... Hast du schonmal was verloren?

Bei meiner 2. Teilnahme waren wir im Bahnhof um zurück nach Mainz zu fahren. Herr Galdunts hatte die Schachjugend überreden können ein Eis für jeden von uns auszugeben. Alle stellten ihre Koffer zusammen und wir aßen gemütlich. Nachdem wir fertig waren, nahm jeder wieder seinen Koffer, bereit für den Heimweg. Alle außer mir, denn mein Koffer war verschwunden! Ich war komplett verzweifelt und wir gingen sofort zur Polizeistation. Nachdem die Anzeige aufgenommen war, suchten wir noch überall im Bahnhof. Als letzten Ausweg gingen wir in das nahegelegene Eiscafé. Und siehe da, der Kellner hatte meinen Koffer einfach hinter die Theke verfrachtet, da er davon ausging, dass dieser zu jemanden gehören müsste, der Im Eiscafé speiste. Ende gut, alles gut…

Das war auch noch das Jahr, als RLP gewonnen hat! Aber gut, da warst du auch noch klein. Gibt es irgendeine Geschichte aus der jüngeren Vergangenheit, die du mit uns teilen möchtest?

Bei der DLM in Berlin 2020 trafen wir auf dem Hinweg in der Bahn auf ein Pärchen. Dieses war offensichtlich nicht nur dem Alkohol erlegen und sprach uns immer wieder an.  Nachdem wir eine  halbe Stunde erklärt hatten, dass wir keinen „Stoff“ dabei haben, gingen sie darauf über jede Haltestelle mit Namen zu grüßen z.B. Alexanderplatz „Grüß den Alex“.   Beim Ausstieg schließlich forderten sie, dass wir sie für zumindest ein paar Tage unterbringen sollten. Wir waren schneller weg als sie gucken konnten…. 

Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Geschichte auf der Seite der Schachjugend Veröffentlichen möchte...

Aber deine Songs waren unvergesslich, Arkadi. Du konntest uns zu Höchstleistungen anspornen!

Wir sind da neunter geworden. Aber gut, überredet. Gibt es noch irgendwas was du loswerden willst?

Vielen Dank an meinen Trainer Sergey Galdunts für die unvergesslichen Jahre auf der DLM und außerhalb! Er hat mich zu dem Spieler gemacht, der ich heute bin!

 

Zum Abschluss hier noch eine Auswahl von Partien, die Julius auf der DLM gespielt hat:

 

 

 

 

Vielen Dank an Julius, dass er uns über 10 Jahre vertreten hat! Mal schauen was die Zukunft bringt, vielleicht fährt er auch mal als Betreuer mit?